Mit auslautenden Gutturalen: ai. búk-kāra-ḥ `Gebrüll des Löwen', bukkati `bellt' (av.bučahin- `der das Geheule, Gefauche an sich hat', buxti- `Heulen, Fauchen'?), gr. βύκτης `heulend'.
Vielleicht mir. bōchna `Meer' (`*tosende Brandung'; Gdf. *boukaniā); lit. bùkčius `Stammler', lett. bũkšk̨êt `dumpf schallen'; slav. buk- (aus hochstufigem *bouk-) in russ.-ksl. bučati `dröhnen', serb. bûčēm, búkati `brüllen', búčīm, búčati `tosen (vom Meere)'; *būk- in russ. usw. byk `Stier'; über angebl. *bŭk- in aksl. bъčela, bьčela `Biene' (vgl. russ. byčátь `summen, von Bienen') s. unten bhei- und WH. I 555; nasaliert poln. bąkać `halblaut reden, murmeln', bąk `Rohrdommel', alt `būbō'; in der Anwendung auf dumpfen Schlag russ. búkatь, búchatь (*bouk-s-) `stoßen, schlagen, daß es schallt', buch `plumps!', serb. búhnuti `losbrechen', bušiti `schlagen, werfen, stürzen, mit Gepolter fallen', lit. bukùoti, lett.baũkš `Bezeichnung eines durch starken Schlag oder Fall hervorgebrachten Schalles', vermutlich auch buka `Faustschlag' (auch lit. bukùs `stumpf' hierher als `durch Schlagen stumpf geworden'?); mhd. buc `Schlag, Stoß' (ohne Lautverschiebung durch stete nebenherlaufende Neuschöpfung), puchen, buchen, nhd. pochen, ndl. beuken `schlagen, stoßen', schwed. boka, bauka, buka ds. (aber auch `graben, wühlen', wie aisl. bauka; dies ein versch. Wort? s. auch WH. I unter faux), engl. to poke `stoßen, stechen', norw. pok, pauk `derber Knüttel', vielleicht mir. būalaim `schlage' (*bougl..., oder zu bhāu-d- `schlagen').
gr. δαίομαι med. `teile, verteile' mit wohl nach Fut. δαίσω und den folgenden Worten bewahrtem ι (lautgesetzlich δάηται Konj. Ф 375 `wird zerstört'); δαίς, -τος, δαίτη, hom. auch δαιτύς, -ύος `Portion, Mahl, Opfer' (: ai. dā́tu); δαιτυμών `Gast' (als `dem Mahle beiwohnend'), δαιτρός `der Vorschneider' (: ai. dātár-), δαιτρόν `Portion' (: ai. dātrám; das αι dieser gr.Worte ist teils lautgesetzlich - āi, ǝi - teils analogisch, wie im kret. Perf. δέδαισμαι zu δατέομαι, vgl. auch kret. δαι̃σις `Teilung', καρποδαισταί `Verteiler von Früchten'), δαίνῡμι `bewirte', wohl auch δαίμων m. `Gott, Göttin; Geschick' (eigentlich `zuteilend; oder `Totengott als Leichenfresser', Porzig IF. 41, 169 ff., Kretschmer Gl. 14, 228 f.; über des Archilochos δαίμων `δαήμων' s. u. *dens- `hohe Geisteskraft'); δαί̈ζω, Fut. -ξω, Aor. -ξα `teilen, zerschneiden, zerstören' (auf Grund eines *δᾰFό-ς `zerschnitten, zerstört'), ἄ-δατος ἀδιαίρετος Hes., δάνος n. `Zins, Wucher' (auf Grund eines Partiz. *dǝ-nó-s = ai. diná-ḥ, vgl. δάνας μερίδας);
gall. arcanto-danos `monetarius' als `das Silber verteilend'.
Mit Formans -mo- : dāmos f. `Volk': gr. δη̃μος, dor. δα̃μος m. `(Volks-abteilung) Volk, Gebiet; in Athen der einzelne Gau', air. dām f. `Gefolgschaft, Schar', acymr. dauu `cliens', ncymr. daw, dawf `Schwiegersohn'; offenbar alter fem. o-Stamm; dazu hett. da-ma-a-iš (damaīš?) `ein Anderer, Fremder', aus `*fremde Leute', ursprgl. `*Volk', Pedersen Hitt. 51 ff.
Mit Formans -lo- vielleicht aksl. dělъ `Teil' (*dǝi-lo-) (s. unter *del- `spalten'); über air. fo-dālim usw. s. ebendort. Hierher gehört wohl auch got. dails `Teil', runeninschr. da[i]liþun `teilten', aisl. deill, ags. dǣl, ahd. teil m. `Teil'; aisl. deila f. `Teilung, Zwiespalt', ahd. teila f. `Teilung'; aisl. deila, ags. dǣlan, ahd. teilan `teilen' usw. Sie können kaum aus dem Slav., wohl aber aus dem Ven.-Illyr. stammen, da die Wzlform *dǝi- im südillyr. PN Dae-tor bezeugt ist. Eine Nebenform idg. dhǝi- neben dǝi- wäre unglaubhaft.
Mit Tiefstufe dī- : arm. ti, Gen. tioy `Alter, Jahre, Tage, Zeit' (* < dī-t(i)- oder *dī-to-, *dī-tā), ahd. zīt f. (n. Isidor), as. ags. tīd, anord. tīð f. `Zeit, Stunde' (*tīþ-, idg.*dī-t-, ursprgl `Zeitabschnitt'), dazu anord. tīðr `üblich, häufig', ags. tīdan `vorfallen', anord. tīða `trachten, streben'; anord. tī-na `zerpflücken, einzeln herausnehmen, ausscheiden, reinigen';
Über got. til `passend' usw. s. unter ad-2, aber got. dails unter del-3;
hierher dagegen ahd. zila `Reihe, Linie', westfäl. tīle `Garbenreihe', nhd. Zeile, wohl aus *tīð-lá-.
p-Erweiterung dāp-, dǝp-; dǝp-no-, -ni- `Opfermahl':
ai. dāpayati `teilt'; arm. taun (*dap-ni-) `Fest'; gr. δάπτω (*δαπι̯ω) `zerreiße, zerfleische, zerlege', mit Intensivredupl. δαρδάπτω `zerreiße, (κτήματα) verprasse', δαπάνη f. `Aufwand, besonders aus Bewirtung (: daps) erwachsender', δάπανος `verschwenderisch', δαπανάω `wende auf' (daraus lat. dapinō `tische auf'), δαψιλός (Empedokles), δαψιλής `(*verschwenderisch) üppig, reichlich, freigebig'; lat. daps `(*Portion) Mahl, Schmaus, bes. Opfermahl', damnum `Verlust, Schaden, Nachteil, Geldbuße', damnōsus `verderblich' (*dap-no- : δαπάνη, anders Pedersen Hitt 42); anord. tafn (*dap-no-) `Opfertier, Opfermahl', vgl. den germ. GN Tanfana (Tacit.), wenn aus *tafnana, Marstrander NTS. 1, 159.
Aus dem Germ. reiht man noch vieles an, was ein Bed.-Entw. von `zerteilen' zu `zerreißen, zupfen, kurz betasten, kurze täppische Bewegungen machen' u. dgl. voraussetzen würde; am nächstender Bed. von δαπανα̃ν, damnum kommt aschw. tappa und tapa `ein Ende machen, verlieren', aisl. tapa ds.; afries. tapia `zupfen', ags. tæppe f. `Tuchstreifen', mengl. tappen (engl. tap) `leicht schlagen', mnd. tappen, tāpen (Dehnung in offener Silbe?) `zupfen, pflücken'; anord. tǣpr `kaum anrührend', isl. tǣpta (*tāpatjan) `eben anrühren', norw. mdartl. tæpla `leicht berühren, leise treten'; aber norw. mdartl. taap(e) m., dän. taabe `Tor, Tropf, täppischer Mensch', norw. taapen `schwach, kraftlos, untauglich', tæpe n. `unbedeutendes Ding', anord. tǣpiligr `knapp', mit anderen Labialstufen schwed. mdartl. tabb, tabbe `Tölpel', tabbet `einfältig', sind wohl Schallworte, ehenso wie ndd. tappe, schweiz. tāpe, nhd. Tappe `Pfote', sowie tappen, täppisch usw.; s. auch unter dhabh-1.
Ebenfalls fernzuhalten sind ahd. zabalōn, nhd. zappeln, sowie ahd. zapfo, nhd. Zapfen, ags.tæppa ds. (germ. *tappon-); ebenso nur germ. Worte mit i und u (vgl. Specht Dekl. 152 f.):mengl. tippen, engl. tip `leise anrühren, leise stoßen', nhd. tippen, mhd. zipfen `(in kurzen Bewegungen) trippeln', anord. tifask `trippeln', mhd. zipf `Zipfel, Spitze', nasaliert mnd.timpe f. `Zipfel, Ende', ags. ā-timplian `mit Nägeln versehen'; andrerseits norw. mdartl. tuppa, nhd. zupfen, anord. toppr `Haarschopf, Gipfel', ags. topp m. `Spitze, Zipfel', toppa m. `Faden', ahd. zopf `Zopf, Haarflechte, Ende eines Dings'; mnd. tubbe, tobbe `Zapfen', tobben `zupfen, reißen', süddt. zöfeln `zögern' (wie zapfeln); vielleicht hierher auch ahd. zumpo `penis', mhd. zumpf(e), nhd. Zumpt, worüber unter dumb-.
Hierher toch. A tāp `aß', Van Windekens Lexique 187.
t-Erweiterung dǝ-t- (vgl. aber das Partiz. dǝ-tó-s):
gr. δατέομαι `teile, zerreiße, verzehre' (Fut. δάσσεσθαι, Aor. hom. δάσσασθαι, att. δάσασθαι), wozu δασμός `Teilung', δάσμα `Anteil', δατήριος `zerteilend' (dies sicher von *δᾰ-τήρ: ai. dā-tár- `Schnitter'), ἄδαστος `ungeteilt'; δατέομαι ist griech. Neubildung (Schwyzer Gr. Gr. I 676) und nicht idg. *dǝ-t-;
got. ungatass `ungeregelt' (vgl. ἄ-δαστος), mndl. getes `sich fügend, passend'; ahd. zetten `(verteilend) streuen, ausbreiten', nhd. verzette(l)n, wohl auch anord. teðja `Mist ausbreiten', tað n. `(*ausgebreiteter) Mist'; ahd. zota, zata f. `Zotte, zusammen herabhängende Haare, Fädenoder Wolle' (davon zaturra `scortum'), ags. tættec (expressives tt) `Fetzen, Lumpen', an. tǫturr `Fetzen'; altdän. tothae, älter dän. und dän. mdartl. tøde, taade `verzögern, hindern'.
Daneben mit u-Vok. anord. toddi `kleines Stück', holl. todde `Fetzen', ahd. zota, zotta `Haarbüschel', nhd. Zotte, Zote; mhd. zoten `langsam gehen', nhd. zotteln, ostfries. todden `ziehen, schleppen' u. dgl.; über nhd. zaudern s. Kluge11 704.
toch. A tät-k `teilen, zerschneiden'.
s-Erweiterung d-es-:
ai. dásyati `leidet Mangel, verschmachtet', upadásyati `geht aus, wird erschöpft';
norw. dial. tasa `ausfasern', schwed. dial. tasa `Wolle zupfen, Heu ausbreiten', ndd. tasen `pflücken, rupfen', nhd. Zaser, älter Zasel `Faser', norw. dial. tase m. `schwächlicher Mensch', tasma `ermatten', tasa `entkräftet werden'; ablaut. dän. mdartl. tæse `langsam arbeiten', ndd.täsen `schwer arbeiten', identisch mit norw. dän. tæse `entwirren, auffasern, aufzupfen'; vgl. in ähnlicher Bed. norw. tasse `leise gehen', taspa `langsam und schleppend gehen', mhd. zaspen `scharren, schleppend gehen', ahd. zascōn `rapere' (eigentlich `schleppen') = nhd. dial. zaschen, zäschen `schleppen, ziehen, langsam arbeiten', zäschen f. `eine Schleppe am Kleide'; über ahd. tasca `Tasche' s. Kluge11 612.
hitt. tešḫā- `sich fernhalten von' (3. Sg. Prät. ti-eš-ḫa-aš).
Daneben mit i-Vokalismus (idg. *di-s als Erweiterung zu dī̆-? Oder erst germ. Neuschöpfung?):
schwed. dial. teisa, tesa `zerpflücken', dän. dial. tese `zupfen (z. B. Wolle)', ags. tǣsan `zerpflücken', ahd. zeisan, zias `zausen, Wolle zupfen'; ostfries. holl. teisteren `reißen', ags. tǣsel, ahd. zeisala `Kardendistel', norw. mdartl. test `Weidenbrand, Haarlocke', mit ī norw.tīst `Faser', tīsl `Gesträuch', mit ĭ mhd. zispen `schleppend gehen' (wie zaspen), wohl auch (?) ags. teoswian `plagen, verunglimpfen', teoso `Beleidigung, Betrug, Bosheit'.
Endlich mit u-Vokalismus: norw. dial. tosa `zerfasern, zupfen', auch `pfuschen, langsam arbeiten', tose `hinfällige Person', tos `Fasern, zerfasertes Tauwerk', tossa `streuen, ausbreiten', mengl. tōtūsen `zerzausen', mnd. tōsen `reißen, zerren', ahd. zirzūsōn `zerzausen', mhd. zūsach `Gestrüpp', zūse f. `Gestrüpp, Haarlocke' u. dgl.; vielleicht zu lat. dūmus `Gestrüpp, dichtverwachsener hoher Strauch' (*dū̆s-mo-s) und air. doss `Busch'.
Gr. δάκρυ, δάκρυον, δάκρυμα `Träne'; daraus entlehnt altlat. dacruma, lat. lacruma, lacrima ds. (mit sabin. l?); air. dēr n., cymr. deigr (kann auf einen Pl. *dakrī der o-Dekl. zurückgehen), Pl. dagrau, abret. dacr-(lon) `uvidus', corn. dagr `Träne' (inselkeltisch *dakrom `siehe' Thurneysen KZ. 48, 66 f); germ. *táhr- und tagr- : got. tagr n. `Träne', anord. tār n. (aus*tahr-), ags. tæhher, tear, teagor m., ahd. zahar m. (nhd. Zähre aus dem Pl.; ob im Germ. noch vom alten u-St. oder einem daraus geneuerten o-St. auszugehen sei, ist fraglich).
Idg. *dak̂ru ist wahrscheinlich aus *drak̂ru dissimiliert wegen ahd. trahan, as. Pl. trahni `Träne', mnd. trān ds. und `(durch Kochen aus Fett herausgepreßter Tropfen:) Tran', mhd. traher ds. (-er wohl nach zaher geneuert) und arm. artasuk` `Tränen', Sg. artausr aus *drak̂ur.
Andrerseits sucht man Vermittlung mit ai. áśru, aśra-m `Träne', av. asrūazan- `Tränen vergießend', lit. ašarà, ãšara `Träne', lett. asara ds.; wohl bloßes Reimwort, indem *ak̂ro- `acer, scharf, acerbus' als Beiwort der Träne (`bittere Tränen') teilweise an Stelle von dak̂ru trat, wobei es dessen u-Flexion übernahm? Vgl. auch Mühlenbach-Endzelin I 142 f.
arm. erkn (zu δύη) `Geburtswehen';
gr. δαίω (*δᾰ-ι̯ω) `zünde an', Perf. δέδηε `steht in Flammen' (: ai. dudāva), Partiz. δεδαυμένος (δαυ̃σαι ἐκκαυ̃σαι Hes., ἐκδαβῃ̃ ἐκκαυθῃ̃ Λάκωνες Hes.), δάος n., δαΐς, -ίδος f. `Fackel' (zum ᾳ: von att. δᾱͅς, δᾱͅδός s. Schwyzer Gr. Gr. I 266), δᾱνός `leicht brennbar = trocken' (*δαεινός aus *δαεσ-νός), δᾱλός `brennendes Stück Holz' (*δαελός = lakon. δαβελός); δήιος `feindlich', dor. (Trag.) δᾱΐος, δᾳ̃ος `gequält, elend', hom. δηΐοω `töte, erschlage' (att. δῃόω `ds., verwüste'), δηιοτής, -τη̃τος `Kriegsgetümmel, Kampf', hom. δᾰΐ Lok. `in der Schlacht' (zum Nom. *δαυ̃ς, idg. *dāus Schwyzer Gr. Gr. I 578), δαι-κτάμενος `im Kampf getötet'; wohl δύη `Leid', δυόωσι `sie stürzen ins Unglück' (ἀνθρώπους, Od.), δυερός `unglücklich'.
Über ὀδύνη (meist Pl.), äol. ἐδύνας Akk. Pl. `Schmerz', ὀδυνα̃ν `Schmerz verursachen, betrüben' s. unter ed- `essen'; vielleicht hierher δαυ̃κος ὁ θρασύς (`hitzig') Hes.
Alb. dhunë (*dus-n-) `Leid, Schmerz, Gewalt, üble Tat; Schmach, Beleidigung' (dhunon `schmähe'; dhun `bitter', ursprgl. `unangenehm'? oder wie sl. gorьkъ `bitter': gorěti `brennen'?) mit *du-s- (vermutlich als Tiefstufe eines -es-St. = oder wie gr. δά()ος); tosk.derë `bitter' (*deu-no-);
lat. vermutlich duellum, bellum `Krieg' (WH. I 100 f.), mit unklarem Suffix.
air. dōīm `senge, brenne' (über air. dōīm `besorge, übe aus' s. unter deu̯(ǝ)-), Verbalnom.dōud = ai. davathu-ḥ `Brand'; atūd `anzünden' aus *ad-douth, cymr. cynneu `anzünden'u. dgl., auch bret. devi, cymr. deifio `brennen' (mit v aus w vor i̯) hierher (Thurneysen KZ. 61, 253, Loth RC. 42, 58); air. Gen. condid, mir. connad, condud `Brennholz', cymr. cynnud `Feuerung', corn. kunys, bret. keuneud `Brennholz' (Pedersen KG. I 108, II 39, Gdf. etwa*kom-dauto-); cymr. etewyn `Feuerbrand' (*ate-dau̯-ino-), bret. Kollektiv eteo ds.
ahd. zuscen `brennen'; nach φρύ̄νη : braun hierher auch ags. tosca `Frosch', schwed. mdartl. tosk ds.; vielleicht (mit *eu, s. unten) anord. tjōn n. `Schaden, Unrecht, Verhöhnung', ags. tēona m., tēone f. `Schaden', as. tiono `Böses, Unrecht, Feindschaft', wovon anord. tȳna `vernichten, verlieren', ags. tīenan `plagen, ärgern, verleumden', as. gitiunean `Unrecht tun gegen jemanden'.*
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*) Trotz Osthoff IA. 1, 82 ist die Sippe von nhd. zünden, got. tundnan `entzündet werden', tandjan `zünden', mhd. zinden fernzuhalten, da deren i und a nicht wohl erst Ablautneubildung zu u sein wird; nach Thurneysen IA. 83, 32 als t-andjan zu air. ad-and- `anzünden'.
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Berneker IF. 10, 158 stellt hierher auch lit. džiáuti `zum Trocknen hinlegen', lett. žaut `trocknen, räuchern' als *dēu-ti, wie auch die alb. und germ. eu-Formen idg. ēu enthalten können; das Verhältnis dieses *dēu- zu *dāu- ist unklar; oder zu di̯eu- `Himmel'?
arm. Pl. dur-k`, Akk. z-durs (*-n̥s) `Tür', i durs `hinaus, draußen', Sg. duṙn, Gen. dran `Tür, Tor, Hof' (die n-Dekl. vom Akk. Sg. auf -m ausgegangen), dr-and `Türpfosten, Türschwelle' (*dhur + *anǝtā, s. dort);
gr. vermutlich vom kons. St. noch θύρδα ἔξω ᾽Αρκάδες Hes.; θύραζε `hinaus' (d. i. θύρασ-δε, entweder ai. duraḥ, arm. durs oder vom ā-St. θύρᾱ, so daß aus -ᾱνς über -ᾰνς), als 1. Kompositionsglied vielleicht θυραυλέω `habe meinen Aufenthalt an (vor) der Türe, lagere im Freien' von θύρ-αυλος (kann aber auch von θύρα ausgegangen sein), sehr altertümlich θαιρός `der drehbare Türpfosten' (auch `Wagenachse, Eckpfosten des Wagenkastens' aus *dhu̯r̥-i̯o-);
o-St. in πρόθυρον `Raum vor der Tür, Vorraum des Hauses' (: ai. śatá-dura- n.);
ā-St. θύρᾱ `Tür' (hom. meist Pl.), att. θύρᾱσι `draußen', hom. θύρη-θι, -φι; vgl. noch θύριον `Türchen' (: ai. dúr(i)ya- `zur Tür oder zum Haus gehörig'), θυρίς, -ίδος `Fenster' (eig. `Türchen') θύρετρον `Tür', θυρεός `Türstein; großer langer Schild', θυρών `Vorhalle, Vorraum im Haus' (: got. daúrōns f. Pl. `zweiflügliges Tor', doch kaum in geschichtlichem Zusammenhang damit);
alb. derë f. `Tür', Pl. düer (kons. St. *dhu̯ōr-);
lat. Plur. forēs f. `zweiflüglige Tür' (alter kons. St. *dhu̯or- zum i-St. umgebildet); der Sg. foris, -is ist sekundär; ā-St. in forās `hinaus', forīs `draußen, außerhalb' (der Vokal nach forēs); dazu forum n. `Vorhof des Grabes, Marktplatz, Bretterkasten für die Trauben'; umbr. furo, furu, `forum'; über lat. forus s. oben S. 134;
cymr. abret. corn. dor f. `Tür' (*dhurā oder *dhu̯orā; letztere Vokalstufe sicher in air. dorus n. `Tür', in-dorus `vor' aus kelt. *du̯orestu-; damit lautlich nicht vereinbar cymr. drws `Tür', von Thurneysen IA. 33, 25 zu mir. drut, druit `schließen', nir. druidim `ich schließe' aus *druzd- gestellt); o-St. gall. doro `ostium', Duro-, -durum in ON, air. dor m. ds.; acorn. darat, mcorn. daras `Tür', bret. Pl. dorojou, dial. doredou (Loth RC 20, 355) aus *dhu̯orato-; vgl. gall. *doraton `Gittertür' in gallorom. *doratia (oder *duratia?), Kleinhans bei Wartburg III 139; unklar ist gall. dvorico (Holder I 1390), GN?;
ahd. turi, anfränk. duri `Tür', anord. dyrr `Türöffnung', fem. Pl. (Nom. Pl. *dhur-es); ags. duru ds. (Akk. Pl. *dhur-n̥s, germ. *durunz, der auch ahd. Dat. Pl. tur-un, -on nach sich zog); o-St. got. daúr n., ahd. tor, as. dor, dur, ags. dor n. `Tor' (*dhurom); got. daurōns s. oben (: θυρών); aisl. for-dyri n. `Vorraum';
lit. durìs Akk. Pl. dùrų Gen. Pl., dial. und alt dùres Nom. Pl. (dann i-Flexion: Nom. Pl.dùrys), lett. duris, dùrvis, apr. dauris f. Pl. `Tür' (au Fehler); hingegen braucht lit. dvãras `Gutshof' wegen dvérti `sich öffnen' (also dùrys `Tür' aus `*Öffnung'?) nicht unbedingt poln. Lw. zu sein;
aksl. dvьri `Tür' (*Akk. Pl. auf -n̥s; Wurzelst. dhu̯r̥- aus den schwachen Kasus mit Kons.-Endung z. B. Lok. *dvьrchъ); o-St. aksl. dvorъ `Hof';
toch. В twere `Türe'.
Für das germ. Wort käme andernfalls die Deutung als `Trugwesen' in Betracht, zu ai. dhvarás- `eine Art weiblicher Dämonen', Wz. dhu̯er- `durch Täuschung zu Fall bringen'; es wäre von dhu̯er- dann mit demselben -gh abgeleitet, das auch in der Wurzelf. dhreu-gh- begegnet (dhu̯er-gh- : dhu̯r̥gh- : dhrugh-, dhreugh-); auch letzterer entstammen Bezeichnungen für koboldartige Trugwesen.
Es handelt sich wohl um zwei verschiedene Wortgruppen:
1. Germ. kamb-, kumb- `Klotz, Klumpen, abgeschnittenes Holzstück'.
Ahd. kembil `Fesselblock', kamp `compes', anord. kumbr `Holzklotz' mit germ. -p-: mhd. kumpf `gestutzt, stumpf', engl. chump `Holzklotz' (Anlaut von chop), norw. dial. kump `Klumpen', norw. dän. kamp `Bergkuppe', anord. kǫppusteinn, dän. kampe-sten `Rollstein' usw. Vgl. auch unter gem-.
2. Germ. knab-, knabb-, knap-, knapp- (expressive Geminationen) `Pflock, Stock, Penis, Knabe'.
Mit -b-: nhd. dial. knabe `Stift, Bolzen', ahd. knabo, nhd. Knabe `puer', ags. cnafa ds., woraus engl. cnave `Schurke'; anord. knefill `Stange, Pfahl, Stock', ahd. knebil, mhd. knebel `Кпеbel, Кnöchel' (auch `Schlingel', wie auch norw. knebel), mnd. knevel `kurzes, dickes Querholz, Knebel' und `gedrehte Schnurrbartspitze' (nhd. `Knebelbart'), schwed. dial. knavel `dünne Stange';
mit -bb-: schwed. dial. knabbe `Knollen, Klumpen', auch `untersetzter Bursche, Rind, Stier'; knabb `Pflock' (norw. `Bergkuppe');
mit -p-: ags. cnapo, as. knapo `junger Mann, Diener', schwed. dial. knape `Pflock' und `Knoten';
mit -pp-: nhd. dial. Knappe `Fuß, Stütze einer Bank', ahd. knappo `Jüngling, Knabe', nhd.Knappe, schwed. dial. knappe `Pflock, Holzklotz';
manchmal sind obige Formen von den Ableitungen von gn-ebh- `zusammendrücken' (oben S. 370) kaum zu unterscheiden; vgl. oben (S. 370) anord. knappr usw.;
ags. cenep, afries. kenep, anord. kanpr `Schnurrbart' (germ. *kanipa-), wozu wohl mnd. kenneve `Halsblock', mnl. kanef-been `Kinnlade' sind wohl irgendwie mit ĝenu- `Kinn' (unten S. 381 f.) kontaminiert.
lat. gingīva f. (meist Plur.) `Zahnfleisch', Weiterbildung aus *gengā `Beule, Buckel';
anord. kǫkkr `Ball' (*gongu-s; dagegen stammt ahd. kankur, nhd. Kanker `Stengelkrankheit bes. der Nelken' aus lat. cancer `Krebsgeschwür'), auch anord. vatn-kakki m. (*gong-) `Wassereimer'.
Im Germ. vielleicht (?) verwandte Worte für `winden, biegen':
mnd. kinke, norw. dial. kink(e) `Windung bei einem Tau', kink auch `kleine Biegung, verächtliche Bewegung des Kopfes', mnd. kinke auch `gewundenes Schneckenhaus', norw. dial. kank `Drehung, Knoten im Faden, Unwilligkeit', westfläm. konkel `Wirbel, Mahlstrom' (aber ahd. kunkala, konakla, nhd. Kunkel `Rocken' stammt aus mlat. conucla, Demin. von colus); s. auch unter gengh- S. 380;
lit. gùnga `Buckel, Ball, Klumpen' (daraus lett. gùn̨ġis `Krümmung, Bauch'), gungulỹs `Ball', gùngu, gùngti `sich krümmen', gùnginti `langsam gehen, von einem gekrümmt gehenden Menschen';
daneben mit Palatal (*gonĝ-, gunĝ-):
balt. *gunž- in gūžỹs `Kropf bei Vögeln, Adamsapfel, Kopf des Oberschenkelknochens; Kohlkopf', gūžiù, gū̃žti `sich zusammenballen, einmummeln; sich zur Erde setzen (vom Huhn, das die Flügel ausbreitet)', gūštà `Lager, Nest eines Huhns, einer Gans'; apr. gunsix `Beule' (lit. gùzas, gùzikas `Buckel, Drüse, Knorren' u. dgl. aus dem Poln.);
slav. *gǫz- (auch *guz- mit u von idg. geu-ĝ-, s. unter geu-1) in serb. gûz `Hinterbacke', russ. guz, guzá, guzó `das dicke Ende der Garbe, eines Balkens', gúzka `Steiß, Sterz, Bürzel', poln. alt gǫz, gǫż `tuber', gęzić się `sich krümmen' (mit u heute guz `Beule, Höcker', guza `Hinterer'), sloven. gǫ́za f. `Hinterbacke, Hinterer' (mit u: gúza `Hinterer, Höcker') u. dgl.;
Partiz. Perf. Pass. *gǫstъ (*gn̥ĝ-to-) in skr. gûst, russ.-ksl. gustъ, russ. gustój, poln. gęsty `dick, dicht'.
Wegen sloven. poln. u und der balt. -un- (> -ū-) Formen (die aber als Redoktionsstufe eines o-farbigen *gonĝ- vielleicht normal wären) nimmt Persson Beitr. 937 fürs Slav. Mischung von *gong- und *geuĝ-, guĝ- (Erweiterung von geu- `krümmen', s. dort) an, vgl. isl. kjuka `Knöchel', norw. kjuka `Knorren, Knoten, Zapfen' usw. und für lit. gùžas `Knorren' (Kurschat), undfür balt. gunž-, gūž- Entstehung aus solchem nasalierten *gu-n-ĝ- (allenfalls auch *gūĝ-), da balt. Formen mit hochstufigem *gonĝ- fehlen. Auch die auf velares g endigenden balt. Worte, wie lit. gùnga, könnten einer parallelen Erweiterung *geu-g- zugeteilt werden, vgl. unter geu-1: lit. gugà `Knopf am Sattel, Buckel', gaũgaras `Gipfel', usw.
mnl. coorts m., mnd. korts `Fieber'??;
lit. žiūriù, žiūrė́ti `sehen', žiūrà `Aussicht, Blick', žiũras `Uhu';
vollstufig lett. zvêrs `funkelnd', zvêruot `glühen, aufleuchten'.
lat. uerū, -ūs n. `Spieß'; umbr. berva `uerua', berus `ueribus';
air. bi(u)r n., später f., `Speer, Spieß', cymr. corn. bret. ber f., m. ds.;
got. qaíru n. `Pfahl, Stachel';
vielleicht als `Zweig' zu gr. βρύω `sprosse, strotze', βρύον n. `Moos, Kätzchen', ἔμβρυον n. `das Neugeborene' und (?) germ. *krūda- (idg. *gʷrū-to-) in ahd. mhd. krūt, asächs. krūd `Kraut'.
Über lat. bruscum `Schwamm am Ahornbaum' s. WH. I 117.
gr. att. σβέννῡμι `lösche' (für *σβείνυμι), Aor. hom. σβέσ-σαι, ἄσβεστος `unauslöschlich', mit σβεσ- nach σβοσ- (s. unten) für lautges. σδεσ-, das in ζείναμεν σβέννυμεν (*zdēn- aus *zgʷesn-) Hes. vorliegt; ἔσβην `ich erlosch' (aus der 2. Sg. é-zgʷēs-s, 1. Pl. é-zgʷēs-me `woraus ἔσβης, ἔσβημεν, wonach auch ἔσβην usw. wegen des Typus ἔβλην und weil auch in σβέννυμι der Wurzelausl. s fürs Sprachgefühl nicht mehr vorhanden war); ion. κατασβω̃σαι `löschen', aus *σβοάσαι von einem Präs. *σβο[σ]άζω, woneben mit aus dem Typus ζείναμεν verschlepptem Anlaut ζοα̃ς σ[ε]βέσεις, ζόασον σ[ε]βέσον Hes.;
lit. gęstù (alt gęsu), gesaũ, gèsti `erlöschen, ausgehen', Kausat. gesaũ, gesýti und gesinù, gesìnti `löschen', gesmė̃ `kleines, eben noch glimmendes Feuer'; lett. dziẽstu (aus *genstu), dzisu, dzist (Ablautentgleisung), `erlöschen, kühl werden', dzèšu (dzešu), dzèsu (dzesu), dzèst (dzest) `löschen', dzesma (dzèsma) `der kühle Hauch am Morgen', dzèstrs `kühl';
abg. Kausat. *gašǫ, *gasiti `erlöschen, ausgehen', in aksl. ugasiti `σβέσαι', ugasnǫti, Aor. ugasъ, und ugasati `σβέννυσθαι'; unsicherer ist, ob dazu ablautendes gʷēs- in abg. užasъ, russ. úžas `Schrecken', abg. žasiti `schrecken' vorliegt (Pedersen IF. 5, 47; vielleicht als *gēd-s-os zum allerdings nasalierten lit. gañdinu-, -inti `schrecken', išsi-gąstù, -gandaũ -gą̃sti `erschrecken, intrans.', ìšgąstis `Schrecken', Scheftelowitz IF. 33, 155). Ob hierher kelt. *bās- `sterben'? (s. unter gʷem-, gʷā- `gehen, kommen');
unsicher ist Verwandtschaft von ahd. quist f. `Verderben, Vernichtung' als *gʷes-ti-s `*Erlöschen', wovon got. qistjan, fraqistjan `verderben, trans.', fraqistnan `verderben, intrans.', ahd. firquisten `verderben, trans.'.
russ. čéres (neben čérez, das z durch Einfluß der Präp. črěz hat) `Geldgurt', klr. čéres `lederner, breiter Gürtel, Geldkatze', poln. trzos `Geldgurt, Geldkatze';
vielleicht eine Erweiterung von (s)ker- `drehen'.
air. cerd f. `Kunst, Handwerk; Künstler, Dichter'; cymr. cerdd f. `Kunst, Poesie';
aisl. Beiname horti m. `klug' (?), horskr ds., ags. asächs. ahd. horsc ds. (*hort-ska-).
gr. κόρθυς `Haufe', κορθύομαι `erhebe mich', κορθύ̄νω `häufe auf';
mcymr. cordd f. `Truppe, Schar, Familie' (*k̂ordhā; irrig Loth RC 42, 276 f.);
got. haírda, aisl. hjǫrð, ags. heord, ahd. herta `Herde' (davon got. haírdeis, ahd. hirti usw. `Hirt') und ahd. herta `Wechsel' (eigentlich `Reihenfolge');
im Bsl. mit westidg. Guttural: lit. ker̃džius (und sker̃džius) `Hirt' (setzt ein *kerdà `Herde' voraus), apr. kērdan Akk. `Zeit' (eigentlich `*Reihe, Reihenfolge');
abg. črěda `ἐφημερία, Reihe nach der Tagesordnung' und ` Herde', črěditi `(*anreihen, anordnen =) bewirten', klr. čeredá `Reihe; Herde, Rudel' (usw.).
gr. καρδίᾱ (att.), κραδίη (hom.), κάρζα (lesb.), κορίζᾱ (kypr.) `Herz; Magen;Mark bei Pflanzen' (*k̂r̥d(i̯)a), poet. κη̃ρ, -ος n. `Herz' (*k̂ērd); κέαρ Neubildung nach ἔαρ : ἦρος;
lat. cor (aus *cord), cordis `Herz', con-cors, -dis `einträchtig', dis-cors `zwieträchtig';
air. cride n., nir. croidhe `Herz, Mitte', cymr. craidd `Mittelpunkt', corn. cre(y)s, bret. kreiz `Mitte' (das Ir. läßt sich aus *k̂redi̯om oder *k̂r̥di̯om erklären, vorausgesetzt, daß die dunkle Färbung der anlaut. Konsonanz Erklärung findet (nach crú `Blut'?); die brit. Formen verlangen dagegen eine Grundform *k̂redi̯om);
got. haírto, ahd. herza, ags. heorte, anord. hjarta n. `Herz' (*k̂ē̆rd-on-);
lit. širdìs f. (älter m.), Akk. šìrdį `Herz, Kern, Mark von Bäumen'; lett. sir̂ds f. (älter m.) `Herz' und ser̂de f. `Mark, Kern im Holze' (Grundformen *šérd- und šir̃d-, vgl. den altenGen. Sg. širdés und Gen. Pl. širdų́, die auf idg. *k̂erdés und *k̂erdṓm beruhen; siehe Trautmann Bsl. Wb. 302); apr. seyr n. (*kērd), zum m. o-St. erweitert sīras, Akk. sīran `Herz';
akl. srъdьce, serb. sȑce `Herz'; hochstufig aksl. srěda `Mitte' (*serda), russ. seredá ds.;
hitt. ka-ra-az (karts) `Herz', Gen. kar-di-aš (Pedersen Hitt. 41).
Nicht hierher (sondern zu mir. cretair `Reliquie') idg. k̂red-dhē- `Zauberkraft worauf setzen, glauben, vertrauen' in ai. śrád-dadhāti `vertraut, glaubt' (getrennt noch z. B. śrád asmāi dhatta `glaubet an ihn!'), śrad-dhā `Vertrauen', av. zrazdā- `glauben' (aus *srazdā- durch volksetym. Anlehnung an zǝrǝd- `Herz');
lat. crēdō `glaube' (*krezdō-, idg. *k̂red-dhē-);
air. cretim `glaube', cymr. credaf ds. (nicht *crethaf, daher erst spät zur festen Zusammensetzung geworden), corn. crežy, mbret. cridiff, nbret. credi `glauben'; dazu air.cretar, mcymr. creir, cymr. crair (*kredrā) `Reliquie'.
Reimwort zu k̂er(e)d- ist ĝhērd-, ĝhr̥d-, nur arisch, in ai. hr̥d `Herz', usw.
got. lōfа m., aisl. lōfi m. `flache Hand'; mnd. mengl. lōf `Windseite', eigentlich `großes Ruder, womit das Schiff an den Wind gehalten wurde'; ablautend geminiert ahd. laffa f., mhd. und dial. nhd. laffe `flache Hand, Schulter', ahd. lappo m. `flache Hand, Ruderblatt' (auch in nhd. Bärlapp `lycopodium'), norw. schwed. labb m., dän. lab `Pfote', isl. löpp f. < nhd. dial. laff `Löwenzahn'; mit m-Formans norw. dial. lōm `Tatze, Pfote' (*lōƀma-), handlōm `Handfläche', isl. lumma `große Hand';
lett. lę̃pa f. `Pfote; Huflattig', auch `Seerose, Laichkraut' (vgl. оben nhd. laff `Löwenzahn'); ablaut. ostlett. lùopa, durch Ablautsentgleisung lett. lãpa, lit. lópa `Pfote'; auch lit. lãpas `Blatt', lett. lapa ds.;
russ. usw. lápa `Pfote, Tatze', poln. ɫapa ds., ɫapiniec `Bärlapp'; čech. tlapa, slovak. dlaba `Tatze', poln. ɫaba = ɫapa;
lit. lopetà `Schaufel', lett. lâpsta `Schaufel, Spaten, Schulterblatt', apr. lopto `Spaten'; mit anderem Formans und Ablaut ǝ:
abg. lopata `Wurfschaufel', russ. lopáta `Schaufel', lopátka `Schulterblatt', lopátina `Steuerruder u. dgl.'; alb. lópëtë `Schaufel' ist slav. Lw.
gr. λορδός `mit dem Oberkörper nach vorwärts gekrümmt', λορδου̃ν, -ου̃σθαι `nach vorwärts gebogen sein';
gäl. lorcach, lurcach `lahm am Fuß'; lurc m. `lahmer Fuß';
ags. be-lyrtan `betrügen', mhd. lürzen ds., dän. lyrte `scherzen', mhd. lerzen `stammeln', mhd. lurz, lerz `link' (`krumm'); ags. lort `krumm?', dazu der PN Lorting = nhd. Lortzing.
mir. lergg f. `Abhaug, Weg, Ebene', less-lergg `Weide', cymr. llyry `Pfad, Spur', corn. lergh, bret. lerc'h `Spur'; ablaut. air. lorc, mir. lorgg m. `Spur, Schar, Nachkommenschaft', cymr. llwry > llwrw `Spur';
dazu nhd. Lurch, ndd. lork?
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